Du hast dein Auslandssemester organisiert, wurdest an der UCSD angenommen und bist seit kurzem in San Diego angekommen. Gratuliere! Du hast bereits einen grossen Schritt getan. Leider steht dir noch eine weitere Herausforderung bevor, die schnell vergessen geht. Denn bei uns in der Schweiz gibt es das so nicht - den Enrollment Process. Du weisst nicht, was damit gemeint ist? Ich erkläre es dir gerne.
Hast du dich bereits an der UCSD beworben, weisst du, dass du mit deinen Bewerbungsunterlagen eine Liste mit deinen bevorzugten Kursen für dein Auslandssemester einreichen musst. Das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass du diese Kurse dann auch besuchen kannst. Vielmehr geht es darum, sich selbst bereits einmal einen Überblick über das umfangreiche Kursangebot der UCSD zu verschaffen.
An den beiden Einführungstagen wird allen Neuankömmlingen dann erklärt, wie dieser Enrollment Process funktioniert und worauf ihr achten müsst. Genauer gesagt habt ihr in den ersten drei Wochen Zeit, die Kurse zu besuchen, welche euch interessieren und euch dort einzuschreiben. Klingt eigentlich relativ einfach oder? Aber nein, da gibt es dann doch den ein oder anderen Haken. Wo fangen wir also an...
1) Für das UPS-Program könnt ihr 12 Units absolvieren. Für alle umfangreicheren Kurse bekommt ihr in der Regel drei bis vier Units. Zusätzlich könnt ihr aber auch kleinere Nebenkurse besuchen, für welche ihr ein bis zwei Units erhaltet. Die UCSD empfiehlt euch während den ersten drei Wochen jedoch ca. doppelt so viele Kurse zu besuchen. Den Grund dafür erkläre ich euch gerne unter Punkt 2.
2) Locals choose first! - Ja, einheimische Studierende wählen ihre Kurse zuerst. Ist ein Kurs dann bereits voll, habt ihr Pech gehabt. Warum nun also mehr Kurse besuchen als eigentlich notwendig? Nun ja, ihr wisst zu Anfang nicht, ob ihr schlussendlich eure favorisierten Kurse auch belegen könnt. Indem ihr mehrere Kurse besucht, lernt ihr zum einen die jeweiligen Kursinhalte, wie auch eure Dozierenden und Mitstudierenden kennen. Zum anderen verpasst ihr keinen Lernstoff. Denn die Kurse starten bereits während des Enrollment Processes. Glücklicherweise ist die HWZ sehr flexibel, wenn es um die Akkreditierung der Kompensationskurse geht. Ich persönlich hatte keine grossen Probleme passende Kurse zu finden. Jedoch kenne ich auch die andere Seite der Medaille. So konnten Freunde von mir ihre favorisierten Kurse nicht belegen und taten sich äusserst schwer alternative Kurse zu finden, welche von ihrer Heim-Universität angerechnet wurden.
3) Der Enrollment Process ist nicht an der ganzen Uni gleich. Ihr fragt euch wieso? Dann bedenkt, in Amerika ist alles etwas grösser, auch die Universität. So gibt es an der UCSD beispielsweise sechs unterschiedliche Colleges. Da kann es also durchaus vorkommen, dass ihr euch je nach College oder Fachbereich unterschiedlich in eure Kurse einschreiben müsst. In den meisten Kursen reichen jedoch ein Stempel des Fachbereichs und/oder die Unterschrift des Dozenten bzw. der Dozentin.
Seid ihr mit Lesen bis hier unten angelangt, macht euch keine Sorgen. Ich weiss, der Enrollment Process klingt im ersten Moment ziemlich kompliziert, aber seid versichert, man lässt euch nicht alleine im Regen stehen. Während der ersten beiden Einführungstage wird euch genau erklärt, wie alles funktioniert und worauf ihr achten müsst. Und habt ihr doch noch irgendwelche Fragen, helfen euch Megan und Valerie gerne weiter. Sie sind die guten Seelen auf dem Campus und für alle Auslandsstudierenden die ersten Ansprechpersonen. Die beiden haben auch mir schon bei diversen Angelegenheiten weitergeholfen. Ich bin also guter Dinge, dass auch ihr diese Herausforderung meistern werdet.
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