Roadtrips und die USA. Das gehört einfach zusammen. Kein Wunder, denn mit über 6.5 Mio. km haben die Vereinigten Staaten das längste Strassennetz der Welt. Somit auch ein Muss für mich während meines Auslandssemester in San Diego.
Am 9. November 2018 ging es los. Rund 8 Stunden Autofahrt. Ab nach San Francisco. Endlich einmal die Golden Gate Bridge aus unmittelbarer Nähe betrachten. Was da nicht fehlen darf? Das typische Touristenfoto vor der Hängebrücke - herausgepickt als Titelbild dieses Beitrags. Schaut man sich das Bild einmal etwas genauer an, sticht einem der bewölkte Himmel ins Auge. Ja, das liegt an den Waldbränden. Bezeichnet als die schlimmsten Brände in der Geschichte Kaliforniens. Ausgerechnet im November erreichen die Waldbrände bis dato ihren Höhepunkt. Ausgerechnet dann, als wir uns auf einem Roadtrip in San Francisco befanden. Nicht weit von uns entfernt.
Der Himmel in San Francisco war stark bewölkt. Sonnenstrahlen waren keine mehr zu sehen. Abgesehen davon haben wir vor Ort jedoch nicht viel von den Waldbränden mitbekommen. Trotzdem wurden wir ständig von einem mulmigen Gefühl begleitet. Denn niemand von uns wusste, wie sich die Brände in den folgenden Tagen entwickeln würden, geschweige denn, ob wir überhaupt wie geplant zurück nach San Diego fahren könnten. Unzählige Strassen wurden geschlossen. Einfach planlos zurückzufahren, keine Chance. Die Medien wurden zu unserem wichtigsten Begleiter. Über die offizielle Website des California Departments of Forestry and Fire Protection (https://www.fire.ca.gov/) sowie die Google Crisis Map (http://google.org/crisismap/weather_and_events) hielten wir uns durchgehend auf dem Laufenden, wo und wie sich das Feuer gerade ausbreitet. Über die Nachrichtendienste informierten wir uns ständig über aktuelle Geschehnisse. An Artikeln mangelte es keineswegs. Jeder grosse Nachrichtendienst, wie z.B. die New York und LA Times, CNN oder auch ABC News berichten laufend über jede noch so kleine Neuigkeit. Auch auf Social Media steht die Thematik zurzeit im Mittelpunkt. Über Hashtags wie #wildfire oder #cafire drücken Menschen tausendfach ihre Anteilnahme an die Betroffenen aus.

Am 12. November 2018 ging es dann für uns wie geplant wieder zurück nach San Diego. Auf der Rückfahrt wollten wir uns dann die bekannte Route 1, welche an der Küste des Pazifischen Ozeans verläuft, nicht entgehen lassen. Auch wenn die Fahrt dadurch etwas länger dauert, kann ich euch diese Strecke nur ans Herz legen. Der Ausblick aufs Meer ist einfach nur atemberaubend. In LA mussten wir uns dann genau an die Karte halten, da viele Highways wegen der Waldbrände gesperrt wurden. Erstaunlicherweise standen wir trotz der vielen Umleitungen jedoch deutlich kürzer im Stau fest als erwartet. Die restliche Strecke nach San Diego war dann kein Problem mehr.
Insgesamt verlief unser Roadtrip nach San Francisco also spannender als erwartet. Auch wenn wir stets in der Nähe der Waldbrände waren, haben wir sie nie live gesehen. Wir waren aber trotzdem froh, dass wir uns zu jeder Zeit über die aktuelle Lage informieren konnten. Diese Situation war nämlich alles andere als alltäglich.
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